Kallus

Kallus
Kạl|lus 〈m.; -, -lus|se〉
1. Wundholz, neu gebildetes pflanzl. Gewebe an Wundstellen
2. 〈Med.〉 neu gebildetes Gewebe bei heilenden Knochenbrüchen
[<lat. callus „Schwiele, Knorpel“]

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Kạl|lus, der; -, -se [lat. callus = Verhärtung]:
1. (Bot.) an Wundrändern von Pflanzen durch vermehrte Teilung entstehendes Gewebe.
2. (Med.)
a) Schwiele;
b) nach Knochenbrüchen neu gebildetes Gewebe.

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Kạllus
 
[lateinisch »Verhärtung«, »Schwiele«; »Knochengeschwulst«] der, -/-se, Cạllus,  
 1) Botanik: celluloseähnliches Wund- und Vernarbungsgewebe, das nach Verletzungen von den Wundrändern her durch Zellwucherungen beziehungsweise -teilungen gebildet wird und die Wunde überwallt und verschließt (z. B. Abbruchstellen an Ästen und Blättern). Kallus bildet sich auch bei Veredelungen (Pfropfungen) an der Verwachsungsstelle zwischen Reis und Unterlage. Aus Kallus können neue Spross- und Wurzelanlagen hervorgehen.
 
 2) Medizin: beim Heilungsprozess von Knochenbrüchen zur Überbrückung des Bruchspalts neu gebildetes Gewebe; es besteht zunächst aus Granulations- und Bindegewebe, das im weiteren Verlauf zu Knorpel- und durch Kalkeinlagerung zu Knochengewebe verfestigt und schließlich zum lamellär strukturierten festen Knochen umgewandelt wird. Bei fehlender Verknöcherung bleiben die Bruchenden beweglich (Falschgelenk). Blutergüsse und Knochensplitterungen fördern die Kallusbildung; sie nimmt mit zunehmendem Alter und vorübergehend in der Schwangerschaft ab. Bei ungenügender Ruhigstellung oder entzündlichen Reaktionen kann es zu überschießender Produktion (Callus luxurians) kommen. Sie führt bei gleichzeitigem Bruch benachbarter Knochen (z. B. Rippen, Armknochen) zur Ausbildung eines Brückenkallus (als abnormer Zwischenverbindung).

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Kạl|lus, der; -, -se [lat. callus = Verhärtung; Knochengeschwulst]: 1. (Bot.) an Wundrändern von Pflanzen durch vermehrte Teilung entstehendes Gewebe. 2. (Med.) a) Schwiele; b) nach Knochenbrüchen neu gebildetes Gewebe.

Universal-Lexikon. 2012.

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